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Die Ordnung und das Amt

Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes betrat den Laden, wollte direkt zum Chef (also mir) stellte sich als Mitarbeiter des Ordnungsamtes vor und erklärte mir dann, dass in einer der Seitenstraßen hier im Stadtteil einer meiner Einkaufswagen stehen würde. Also ein Edeka-Einkaufswagen, aber wem sollte der sonst gehören? Einen anderen Edeka-Markt gibt es hier im Stadtteil ja schließlich nicht.

Er erklärte mir, dass das eine unerlaubte Sondernutzung des Gehwegs sein würde und dass diese ein Bußgeld nach sich ziehen könne. Außerdem gab er mir zwei Tage Frist, den Wagen zu entfernen, ansonsten würde dieser von Amts wegen als illegal abgestellter Abfall eingestuft und entsorgt werden, was ebenfalls ein Bußgeld nach sich ziehen würde. Währenddessen nahm er noch meine Personalien auf.

Ich schickte spontan eine meiner Aushilfen los, den an der genannten Adresse abgestellten Wagen einzusammeln. Nachdem er rund 500 Meter durch den Regen bis zum Ziel gelaufen und dann den Einkaufswagen die selbe Strecke zu uns hier zurück geschoben hatte, stellte sich heraus, dass der Wagen zwar einen Handgriff mit Edeka-Aufdruck hat, aber keiner von meinen ist. Super.

Das gewohnt überaus sympathische Auftreten des Mitarbeiters des Ordnungsamtes hat also bei mir a) für unnötigen persönlichen Stress, b) für ebenso unnötige Personalkosten um jemanden einen Kilometer durch die Gegend latschen zu lassen und c) für weiteres zu entsorgendes Altmetall hier auf dem Hof gesorgt.

Also eine komplett sinnfreie Aktion.

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Kommentare

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eigentlichegal am :

Was heißt hier völlig sinnfrei?
Dem Mitarbeiter hat dieser Auftritt und die Demonstration seiner Macht bestimmt zu einer Erektion verholfen.

Jodelschnepfe am :

Ein qualifizierter Mitarbeiter der kommunalen Ordnungsbehörde hätte erst einmal ein digitales Lichtbild des besagten Einkaufswagens angefertigt um dann später vor Ort vergleichen zu können, ob die Einkaufswagen im Bremer Fischmarkt genauso aussehen uuuuuuuuund dann erst die verantwortliche Person zu fragen, ob der herrenlose Einkaufswagen vermisst wird.

Bremerin am :

Sehr gute Idee.
Wenn Bremen jetzt immer das Ordnungsamt einschaltet (wie Gelsenkirchen) und das kein Einzelfall ist, wäre das ein sinnvoller Weg, das Problem bremenweit zu lösen.
Foto machen. An den nahegelegenen Supermarkt senden.
Spart ggf den unnützen Fußweg zum Markt.
Und wenn das ein uraltes Modell ist, das ggf vor Jahren anderswo geklaut wurde? Hmmm.

eigentlichegal am :

Genau so ist es.
Diese "Beweisführung", dass da ja schließlich Edeka drauf steht und deswegen zum nächstgelegenen Edeka gehören muss, ist schon gewagt.
Das Ordnungsamt schickt ja Knöllchen auch nicht einfach an z.B. die Zentrale von Mercedes in Stuttgart, nur weil da ein Stern am Auto ist, sondern achtet schon auf Details wie das KFZ-Kennzeichen.
So viel Detailtreue sollte einem Ordnungsamtmitarbeiter von daher nicht fremd sein und eigentlich zu seinen benötigten beruflichen Qualifikationen gehören.

TS am :

Zurückschieben und dann mal sehen ;-)

eigentlichegal am :

Würde ich auch machen.
Einfach eskalieren lassen und am Ende einfach "Ätsch, der gehört gar nicht uns" verkünden.
Im Moment hatte Björn mehr Aufwand als der Mitarbeiter, das kann man doch ändern!

Chris_aus_B am :

Einerseits gleube ich, dass Verwaltungen überall Geld abgreifen , wo sie es nur irgendwie können, aber für mich sind die Argumente ziemlich wackelig.

Falls der in einer Grünanlage / am Straßenrand ein Ikea-Möbelstück findet, ist dann sein nächster Gang auch zur nächsten IKEA-Filiale?

Jemand am :

Demnächst bekommt Björn dann eine Anzeige wegen Unterschlagung fremden Eigentums vom eigentlichen Besitzer des Wagens.

Bremerin am :

Stimmt. Die kann man ja gebraucht kaufen.
Dann darf man sie aber nicht auf dem Gehweg abstellen.

Bernd am :

Warum schickt man einen Mitarbeiter jetzt sofort durch den Regen, wenn man zwei Tage Zeit hat?

Es hätte doch gereicht nach der Arbeit vorbeigehen bzw. vorbeizufahren. Dies hätte auch den Vorteil gehabt, dass das OA selber mal etwas arbeiten muss und man denen beigebracht hätte wie die eigenen Wagen so ausschauen.

Björn Harste am :

Da kommst du sicherlich auch selber drauf.

Tipp: So ein Wagen kostet rund 150 Euro. ;-)

Rosco am :

Ich glaube, das hättest du jetzt bessssr hier nicht geschriebenn. Ich sehe schon den Blog-Eintrag:

Heute kam schon wieder eine VD (Verdächtige Person) zu mir, aber er verlangte ausdrücklich den Chef zu sprechen. Es gehe um ein Einkaufswagen von uns den er irgendwo in Bremen gesehen hat, gegen einen Schutzbetrag von 50 Euro würde er uns den Standort verraten, gegen 20 Euro Aufpreis sogar wiederbringen. Wäre ja deutlich billiger als ein neuer oder gar die Anzeige vom Amt. Seufz.

Georg am :

Wie sagte meine kluge Oma einst gerne:
Was ich denk und tu
trau ich auch jedem anderen zu.....

Bernd am :

Stimmt, weil so ein Wagen auch recht beliebt für die heimische Wohnung ist und jeder ihn sofort in die Tasche steckt und mitnimmt.

Und das speziell bei Regen, da ist wirklich jedermann an einem herrenlosen Einkaufswagen interessiert.

I'm singing and dancing in the rain...
www.youtube.com/watch?v=_UmaFTEIZ84

Bremerin am :

Vielleicht nimmt sich Bremen jetzt Gelsenkirchen zum Vorbild.
https://www1.wdr.de/nachrichten/wild-abgestellte-einkaufswagen100.html

Bernd am :

Ein schöner Ansatz.

Mich wundern nur die 30 Euro für die Entsorgung. Ich hätte angenommen, dass der Wagen als Schrottwert die Kosten für das Einsammeln abdeckt.

Oder sind die 30 Euro als Strafe gedacht um die Marktbetreiber für das Problem zu sensibilisieren?

Georg am :

Grünzug West,Sewenjestrasse,in den Barken,Dirschauer Straße etc.pp. stehen oft etliche dieser Wagen von Netto,Aldi,Nahkauf,NP herum,teilweise sogar vom EDEKA aus dem Walle-Center
Da hätte der Ordnungsheini aber viel zu tun,evtl.sieht man diese Spezies darum so selten in diesem Stadtteil.

Bernd am :

Vor 40 Jahren gehörte Gröpelingen schon eher zu den Stadtteilen, wo man nicht wohnen wollte. Es scheint wohl noch schlimmer geworden zu sein.

Als ehemaliger Blumenthaler war ich mal wieder vor 2 Jahren vor Ort. Bremen-Nord hat sich leider auch zum Negativen gewandelt.

Georg am :

Och wenn man Bulgarisch oder Türkisch in Sprache und Kultur beherrscht hat man hier ein feines Leben ;-)

Aber Bremisch - Sibirien geht ja nun mal gar nicht.Wir hatten wg.Pflegekind einige Zeit einen Familienhelfer und bei einem Gespräch meinte er wenn seine Tour durch Lüssum führt dann werden die Türen vom PKW verriegelt und er fährt so schnell wie möglich da durch

Bernd am :

Buten un Binnen sieht das ganz anders:
www.butenunbinnen.de/nachrichten/luessum-bockhorn-entwicklung-100.html

Zitat:
Schlechter Ruf ist Schnee von gestern, 180° Wendung, usw.

Damals (40 Jahre) war das alles schon in den Anfängen gut sichtbar. Da musste man nur mal in die Betonburgen gehen, z.B. hinter dem Bahnhof Vegesack oder im Westen von Bremen (Tenever).

Ich drücke Bremen die Daumen, es liegt mir was an der Stadt, wo ich teils aufgewachsen bin, das erste Mädchen geküsst habe und um die Häuser gezogen bin. ;-)

Bremerin am :

Du hattest früher ja schon einen fremden Einkaufswagen eingesammelt, der uralt und nicht einem anderen Edeka zuzuordnen war.
https://www.shopblogger.de/blog/archives/25453-WLL-Einkaufswagen-in-der-Parallelstrasse.html
Die Frage ist, wie soll man das denn klären?
Das ist ja ein weltweit verbreitetes Problem.
Eigentlich ginge das nur, wenn jeder Supermarkt sein akut genutztes Modell online stellen würde und das Ordnungsamt das dann abgleichen könnte. Und jedes identifizierte Schrottmodell dann von einem Schrotti abgeholt werden könnte.
Weitere Ideen someone?

Schlaumeier am :

Fahrgestellnummer und zwingende Registrierung.

Bernd am :

Kennzeichen, Versicherungspflicht, vielleicht auch noch Katzenaugen oder sogar aktive Beleuchtung zu allen Seiten? ;-)

Vielleicht so:
Im Grunde hat jeder Einkaufswagen einen Griff, der mit der Marke bedruckt ist. Da zusätzlich (verpflichtend) die Adresse und Nummer vom betreffenden Laden aufdrucken. Klein, unauffällig, z.B. rechts am Rand. So kann ein Wagen zugeordnet werden.

Bremerin am :

Die akuten bzw gelösten Einkaufswagen in 20201 Bremen kann man hier im Mängelmelder Bremen sehen:
https://bremen.xn--mngelmelder-l8a.de/bms/search#pageid=1&messageid=&text=Einkaufswagen&state=all&type=&order=desc-id&address=28201

Bremerin am :

Und wenn man sich einige dieser Exemplare anguckt, kann man nur noch den Kopf schütteln. Voller Müll. Teilweise voller Sperrmüll.
Wagen zu klauen ist ja schon dissozial.
Sie stehen zu lassen, damit andere sie vollmüllen, noch schlimmer.
Ich kann ja verstehen, dass manche Menschen den Einkaufswagen für den Transport ausleihen. Dann aber bitte wiederbringen!
Es gibt ja auch Menschen, die Müll aus dem Fenster werfen. Auch das ist für mich total unbegreiflich.

Bremerin am :

Puh! :-(
"Der Umweltbetrieb Bremen hat zumindest regelmäßig damit zu tun, die Metallgitter-Reste aus Gewässern und Parks zu bergen. „Das sind bis zu 20 Einkaufswagenleichen im Monat."
https://weserreport.de/2019/01/bremen-bremen/panorama/herrenlose-einkaufswagen-bringt-die-wagen-zurueck/

Pit Brett am :

Wieso hat der Mitarbeiter des Ordungsamtes den Wagen nicht gleich mitgebracht? So hätte der Bürgernähe gezeigt und das Altmetall wäre auf dem kurzen Dienstweg entsorgt worden.

MarkusS_HH am :

Reichlich schwachsinnige Aktion des Ordnungsamtsonkels und rechtlich komplett nicht haltbar. Selbst wenn es Dein Einkaufswagen gewesen wäre: Du bist nicht dafür verantwortlich, was ein Dieb (schließlich hätte den Wagen jemand aus Deinem Laden gestohlen) mit seinem Diebesgut macht. Ganz im Gegenteil ist es Aufgabe der Behörden, offensichtliches Diebesgut dem Eigentümer wieder zukommen zu lassen.

TS am :

Am besten jeden Abend Zählappell der Einkaufswagen und ggf. Anzeige bei der Polizei gegen Unbekannt wegen Diebstahl.

Oder noch besser: AirTags (oder Andere) montieren - wäre doch mal interessant neben der Auffindbarkeit auch die Bewegungsrichtungen im Laden aufzuzeichnen und damit die Kundenströme zu analysieren ;-)

Private Joker am :

Oh oh Vorsicht! In Bürokratien, ähm Deutschland bekommt man für solche Ideen den Datenschutzamboss am goldenen Band verliehen. ;-) Das Sammeln solcher Daten ginge mal gar nicht ohne unterschriebene Einverständniserklärung von jedem Kunden vor Betreten des Marktes. :-D


Und wegen dem Ordnungsamt: die Sprallos haben doch nicht mehr alle Tassen im Schrank. Aber egal, am Ende war es ja eh Diebstahl und Björn könnte den fremden Wagen auch einfach beim Fundbüro abgeben. *SCNR* :-)

AM am :

Ich würde mal beim Ordnungsamt anrufen und mich beschweren, weil der Mann im Grunde Kosten für nichts verursacht hat, denn Arbeitszeit kostet auch.
Hat er sich überhaupt ausgewiesen? Hatte er einen Namen?
Vielleicht stellt sich dabei heraus, dass er gar nicht vom Ordnungsamt war.
Ja, es gibt solche Spinner.

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