"Wiegeregale"

Vor einer Weile bin ich auf ein System gebracht worden, zu dem ich leider nichts online finden kann. Grob gesprochen sieht das folgendermaßen aus: In die Fachböden der Regale sind Waagen integriert, die das Gewicht des Bodens ständig an eine zentrale Steuerung weitergeben. Verändert sich dieser Wert untypisch, zum Beispiel weil ein Ladendieb innerhalb weniger Augenblicke den halben Bestand abräumt, gibt es einen Alarm bzw. eine Alarmierung auf einen wie auch immer gearteten Melder (eigene Hardware, Smartphone) und man kann unverzüglich reagieren.

Funktioniert natürlich nur, wenn es jemand im Rahmen von Beschaffungsdelikten auf größere Mengen einzelner Artikel abgesehen hat. Gelegenheitsdiebe oder auch diejenigen, die komplette Einkäufe quer durchs Sortiment mitgehen lassen, erwischt man damit natürlich nicht. Ebenso kann es zu Fehlalarmen kommen, falls mal ein Kunde größere Mengen eines Artikels kaufen möchte, aber das sieht man dann ja und kann dann entsprechend handeln.

Aber generell finde ich die Technik unheimlich spannend.

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Kommentare

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kbh01 am :

Ich kenne das von den Pick & Go Märkten von Netto.
Dort gibt es auch genau diese Wagen, dort kombiniert mit Kameras um am Ende die 100g weniger im Regal dem richtigen Kunden zuordnen zu können.
Laut https://www.netto-online.de/unternehmen/Netto-Filiale-Muenchen-PickandGo.chtm hat die Firma Trigo das Gesamtsystem da hingestellt.
Nachdem das ja eh bei euch im Konzern ist, machen die dir bestimmt auch ein Angebot für nur Waagen, ohne Pick&Go Technik (wobei das natürlich auch zukunftsträchtig wäre, aber ich denke mal viel zu teuer)

jakob am :

Sensor Fusion heißt das System bei Rewe. https://www.supermarktblog.com/2022/11/10/pick-go-in-berlin-11-dinge-die-sie-ueber-rewes-kassenlos-test-wissen-muessen/

Bremerin am :

rund 9.500 Artikel
1.000 Gewichtssensoren
400 im Laden installierte Kameras
Im 380 Quadratmeter-Shop.
Das ist bemerkenswert.
Da haben also auch nicht alle Artikel Gewichtssensoren.

eigentlichegal am :

Das wird gerade bei professionellen LDs nicht funktionieren.
Zwei Pakete Kaffee aus dem Regal nehmen, eine volle Colaflasche aus der Getränkeabteilung ins Regal stellen.
Noch zwei Pakete Kaffee aus dem Regal nehmen, noch eine volle Colaflasche aus der Getränkeabteilung ins Regal stellen.
usw.

Quasi wie Indiana Jones, nur erfolgreicher
https://www.youtube.com/watch?v=0gU35Tgtlmg

Klodeckel am :

Das setzt voraus, dass die Ladendiebe von dem System Kenntnis haben. Halte ich für eher unwahrscheinlich. Wird man ihnen sicher auch nicht erzählen, falls sie erwischt werden.

Ich fürchte allerdings, dass die Umsetzung an den hohen Kosten scheitern wird. Das muss sich ja über viel Jahre amortisieren und allzu lange hat Björn ja auch nicht mehr bis zum Ruhestand.

eigentlichegal am :

Bei professionellen LDs?
Die bekommen mit, wenn irgendwo alle Regale ausgewechselt werden. Und ich bin mir auch sicher, dass man diese Regale erkennen kann, wenn man genau hinschaut.
Das System mag ja im Moment noch einen gewissen Überraschungseffekt haben, aber das funktioniert allerhöchstens bis es einen gewissen Verbreitungsgrad hat.
Das spricht sich in entsprechenden Kreisen schnell rum, in welchem Supermarkt man worauf zu achten hat.
=> Die professionellen LDs passen sich an und der Gelegenheitsklauer, der nur einzelne Teile einsteckt, bleibt weiterhin unerkannt.
Dafür ist es einfach viel zu aufwendig und teuer.

Mitleser am :

Anstatt mit solchen Wiegeregalen samt Alarmierung an den Symptomen herumzudoktoren, sollte man vielleicht eher mal die Ursachen angehen.

Bremerin am :

Wie soll Björn denn bitte die Ursachen der Kriminalität in puncto Ladendiebstähle angehen? Mit einem Zauberspruch? Er kann nur versuchen, die unschönen Ergebnisse zu verringern.
Bremen Kriminalstatistik: "Anstieg von 6.513 Taten im Jahr 2023 auf 9.467 im Jahr 2024." Quelle: https://www.senatspressestelle.bremen.de/pressemitteilungen/innensenator-maeurer-stellt-polizeiliche-kriminalstatistik-pks-2024-vor-464030

Björn Harste am :

Jep. Unser Shithole ist auf Platz vier in puncto Anzahl der Ladendiebstähle pro Einwohner. Läuft in Bremen.

Mitleser am :

Das Ursachsen angehen bezog sich auch eher auf die Politik bzw. Exekutive oder Judikate. Dass Björn da nichts machen kann, sollte ja jedem klar sein.

Warenverräumer am :

Was haben denn die Ur-Sachsen damit zu tun? Gibt's davon welche in Bremen?

Raoul am :

Diese Technik fanden auch die kassenlosen Amazon-Go-Supermärkte sehr spannend, die damit dem Kunden ohne Wartezeit nach Entnahme eines Artikels aus dem Regal diesen direkt auf die virtuelle Rechnung setzen wollten.

Hat allerdings eher semigut geklappt. Einige sollten Artikel bezahlen, die sie nie mitgenommen haben und sehr viel Schwund entstand, da ein Großteil der mitgenommenen Ware überhaupt nicht erkannt wurde.

Luxushotels in Dubai beispielsweise machen sich das System aber auch zu Nutze: Da hängen dann im Hotelzimmer Schilder wie „Wenn die Tüte Pistazien [in Dubai geht es immer um Pistazien] länger als 30 Sekunden entnommen wird, gilt sie als gekauft“. Ähnlich mit Getränken wie Pistazienlimonade. In den Kühlschränken oder der Snackbar befindet sich dann ein eben solcher Gewichtssensor, der nach Entnahme den Gegenstand auf die Hotelrechnung bucht. Das zumindest scheint besser zu klappen als bei Amazon Go, aber ich möchte nicht unbedingt mit meinen Kindern in diesen Hotelzimmern verweilen.

Das Richtige am :

Was die "personallosen" Supermärktchen mit allerhand Sensoren und anderen Überwachungseinrichtungen angeht, ist in Teilen DE z.B. tegut mit seinem "teo" noch am Markt, auch wenn das Geschäftsmodell dank des Gezeters um die Nacht-/Sonntagsöffnung auf der Kippe steht.

Was die Sensoren in Hotels angeht, ist längst auch hierzulande gefühlt locker jede zweite Minibar damit ausgerüstet. Ist gerade bei Deutschen als Kunden sehr sinnvoll, damit schlussendlich nicht nur noch mit Leitungswasser aufgefüllte, wieder verkronkorkte Fläschchen darin stehen …

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