Eine Kollegin rief mich ins Lager. "Schnupper mal, das riecht hier doch verbrannt!", äußerte sie mir ihre Bedenken. Ich schnüffelte mich einmal quer durchs Lager, irgendwie brenzlig roch es ja, aber ich konnte es nicht lokalisieren.
Der Drucker? Nein.
Die Kühlräume? Nein.
Der Netzwerkschrank? Nein.
Der alte Stromverteiler? Nein.
Der Leergutautomat? Äh. Ja, irgendwie schon. Zumindest war der Geruch dort wesentlich intensiver. Als ich aufsah, fiel mir auf, dass Qualm draußen vor den Glasbausteinen vorbeizog. Panik. Entwarnung. Irgendjemand hatte seine brennende Zigarettenkippe in den übervollen Ascher gestopft, so dass der gesamte Inhalt langsam wegkokelte. Mit einer Gießkanne ließ sich der Brand in wenigen Augenblicken löschen.
Ich hätte wirklich kein Problem damit, wenn niemand mehr rauchen würde.
Von einem Vertreter haben wir eine Tasche voll Warenproben bekommen. Antipasti, Oliven, Feinkostsalate, all solche Sachen eben, durch die wir uns systematisch durchprobiert haben. Die Produkte waren durchweg gut, die Preise sind auch fair und wir überlegen ernsthaft, das Sortiment irgendwie bei uns in den Laden zu bekommen. Nur wohin? Oder welche anderen Artikel dafür rauswerfen? Das alte Leiden bei uns.
Bei den schwarzen Oliven stutzten wir. Die hatten einen weißen Belag, der mindestens auf den ersten Blick wie Schimmel aussah. Es war nicht wirklich pelzig, eher "punktig", aber auch das hätte natürlich Schimmel sein können. Andererseits: An frischer Ware?
Wir haben die Oliven dann zugegebenermaßen nicht gegessen, aber dennoch rätseln wir nun, ob dieser weiße Belag irgendeine harmlose Ursache gehabt haben könnte, so wie z.B. bei Schokolade, wo sich Fett oder Zucker, als Belag auf der Oberfläche absetzen können?
Der Bon mit dem höchsten Wert, den in der vergangenen Woche jemand in unsere Elepfandspendenbox gesteckt hat, belief sich auf 12 Euro und einen Cent. Das ist nicht nur der Rekord der Woche, sondern auch überhaupt einer der größten Bons in der Geschichte der Box. Es ist ja nicht nur das Geld, das man mal eben aus dem Portemonnaie nimmt und verschenkt! Hier kommt noch der Aufwand dazu. Ich meine, da macht sich jemand die Mühe, sein Leergut hier in den Laden zu tragen, steht dann ein paar Minuten vor der Maschine und spendet den Erlös dann auch noch. Davor habe ich wirklich Respekt.
Und daher aus mehreren Gründen vielen, vielen Dank an die Kundin oder den Kunden, dem wir (resp. die Elis) diesen Bon zu verdanken haben.
Seit über 15 Jahren steht dieser große Container schon hier auf dem Hof und unverändert ist er rund alle vier Wochen einmal voll. Inzwischen ist das für uns völlig normal, aber wenn man mal genauer darüber nachdenkt, was für Massen an Abfall, da erzeugt werden … Wie weit das Material recycelt wird, kann ich überhaupt nicht sagen. Wenn der LKW hier vom Hof fährt, ist der Zugriff für uns beendet. Keine Ahnung, wie es damit weitergeht.
Übrigens, allerdings kann ich da nur für uns reden, das große Thema "Milchflaschen" ist durch ihre Bepfandung gar nicht so dramatisch geworden, wie befürchtet. In der Masse ist der Anteil relativ gering und die paar Produktreste scheinen von den anderen Produktresten in Bier-, Limo- und Saftflaschen einfach weggespült zu werden. Bei uns war es jedenfalls bislang noch nicht so, dass der Leergutautomat auch nur annähernd nach ranziger Milch roch oder irgendwelche Oberflächen mit Fett und Eiweißresten verklebt waren.
Alle paar Tage bekomme ich eine derartige Nachricht bei meinem geschäftlichen Facebook/Meta-Account. Die Texte sind immer etwas anders formuliert, die Begründungen für die angebliche Sperrung variiert ebenfalls immer – aber eines haben alle gemeinsam: Klickt man auf den Link, soll man sich zur Bestätigung, dass man sich selber ist, "einloggen" indem man seine Zugangsdaten eingibt. Klar, sicher, mache ich ganz bestimmt … Nicht!
Inzwischen klicke ich bei jeder einzelnen dieser über den Messenger zugesendeten Nachrichten an, dass es sich dabei um Spam handelt. Aber die Leute dahinter scheinen ja offenbar zumindest so viel Erfolg zu haben, dass sich das alles lohnt.
Vor einigen Wochen bekam ich eine E-Mail, die mich ziemlich ratlos zurückließ:
Sehr geehrter Hr. Harste,
mit Ihrem Stempel - Neustädter Frischmarkt e.K. - wurde am 24.07.2024 ein Ausbildungsvertrag abgeschlossen.
Der Ort des Vertrages war "xxx" , unterzeichnet vom Auszubildenden "xxx"!
Mich interessiert die Wahrheit bzw. Richtigkeit dieses Vertrages. Ich würde mich über eine Stellungnahme Ihrerseits freuen.
Ich reagierte darauf folgendermaßen:
Moin, wer möchte das warum wissen? Kann ich den Vertrag (und vor allem den Stempel) mal sehen?
Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch gar keine Ahnung, mit wem ich da schreibe und um was es überhaupt genau geht. Wir haben keinen Ausbildungsvertrag abgeschlossen und erfahrungsgemäß enden solche Anfragen immer irgendwie unbequem.
Den Rest klärte ich mit dem Absender der E-Mail via WhatsApp, vor allem konnte er mir so relativ unkompliziert Bilder schicken. Ja, es war ein Ausbildungsvertrag, darunter prangte mein Stempel. Also zumindest ein relativ schlechter Ausdruck desselben, die Vorlage gibt es ja nun auch hier im Blog zu sehen. Ob das nun meine Bilddatei oder einfach ein Nachbau des Layouts war, kann ich nicht sagen. Ist aber auch egal. Ganz sicher ist das jedenfalls nicht meine Unterschrift.
Es ging eine Weile hin und her und wenn ich das alles nun richtig verstanden habe, hat der Herr, der mich angeschrieben hat, einen Enkelsohn. Dieser wollte wohl entweder nicht die Schwäche zeigen, keinen Ausbildungsplatz gefunden zu haben, oder sich mit dem Vertrag irgendwelche zusätzlichen Gratifikationen erschleichen. Habe ich leider nie herausgefunden und ist nun auch egal.
Interessant ist nur, dass man sogar Scherereien mit Azubis hat, die gar keine sind.
Der Fachkräftemangel schlägt voll durch. Jeder will BWL studieren, niemand mag mehr in "einfachen" Jobs oder gar im Handwerk arbeiten. Ungelernte Mitarbeiter bekommt man schon oft noch, aber mit qualifiziertem Nachwuchs sieht es oft richtig schlecht aus.
Ein Fleischereibetrieb in München ist einen drastischen Schritt gegangen: Azubis zum/zur Metzgereifachverkäufer/in bekommen selbst im ersten Lehrjahr schon 2300 Euro, hinzu kommt die Aussicht auf bis zu 500 Euro zusätzliche monatliche Prämie.
Auf der Internetseite von Vinzenzmurr ist dieses Angebot schon seit über einem Jahr zu finden und nach wie vor online. Trotz der fürstlichen Gehaltsaussicht scheinen die Bewerber also wohl nicht Schlange zu stehen. Echt krass.
Warum das so ist, schreibt Amecke nicht nur auf die Website, sondern auch im Klartext auf die Verpackungen der entsprechenden Produkte. Überraschend ehrlich, auf jeden Fall viel besser als irgendwelches Marketinggeschwafel:
"Da steht es besser als im Lager, da kauft es vielleicht jemand", war ja sicherlich ein gut gemeinter Gedanke. Aber das neue Knäckebrot einfach nur auf irgendeinen fast leeren Aufsteller zu stellen, fand ich dann dennoch eher suboptimal. Ja, da ist die Chance, dass es jemand kauft, bedeutend größer, als wenn der Artikel im Lager steht und darauf wartet, ins Regal eingebaut zu werden – aber auf die Zeit wäre es auch nicht mehr angekommen.
War ja gut gemeint, aber ich versuche halt immer, genau solche Muddelecken zu vermeiden. Da hätte man in meinem Interesse besser den Rest vom Aufsteller auflösen und die beiden neuen Kartons tatsächlich im Lager stehen lassen können.