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Der falsche Brief im Kasten

Ich hatte eine Anzeige für einen Ladendieb geschrieben und den fertig frankierten Umschlag in den Briefkasten auf der anderen Straßenseite werfen wollen. Es war kurz vor Feierabend, ich schnappte mir den Umschlag von meinem Schreibtisch, ging mit dem Brief in der Hand auf die andere Straßenseite, warf ihn durch den Schlitz in den dort hängenden Briefkasten und trottete wieder die 60 Meter bis zu meinem Büro zurück.

Dort angekommen stutzte ich, denn der Brief für die Polizei lag noch immer mitten auf meinem Schreibtisch. Häh?! Was habe ich da eben in den Kasten geworfen? Oder hatte ich den im Tran wieder mit nach hinten genommen? Ich machte das, was in so einem Fall für mich hier am naheliegendsten ist, nämlich die Videoaufzeichnung der letzten Minuten ansehen. Fakt ist, dass ich mit einem Brief im Format DL in der Hand den Laden verließ und 30 Sekunden später mit leeren Händen wieder reinkam. Ich hatte also definitiv "irgendetwas" in den Postkasten geschmissen. Aber was?!

Ein Kollege schlug vor, einen Besenstiel so mit Klebeband zu umwickeln, dass man damit in dem Kasten angeln und den Brief wieder herausfischen könnte. "Wenn der ganz oben liegt, muss das doch klappen." Ich war jedoch dagegen, denn der Briefkasten ist Eigentum der Post und auch wenn ich nur auf der Jagd nach meinem eigenen Brief (oder was auch immer) bin, würde ich da nicht einfach gerne drin herumstochern. Die Idee, mit der Handykamera mal in den gelben Behälter zu gucken, war gar nicht so dumm. Da lag ein an mich adressierter Brief ganz oben, der Absender war unser Dienstleister für die Kreditkartenabrechnung. Nichts Lebenswichtiges. Der Brief wird schon wieder zu uns zurückkommen, notfalls mit der Pflicht, Nachporto zahlen zu müssen.


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Kommentare

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Raoul am :

QUOTE:
Die Idee, mit der Handykamera mal in den gelben Behälter zu gucken, war gar nicht so dumm.


Hatte nach dem Satz eigentlich erwartet, dass es so weitergeht:

QUOTE:
Womit ich jedoch nicht gerechnet hatte, war, dass diese Posteinwurfschlitze relativ eng sind – und man einen Gegenstand, den man in einer nicht allzu kleinen Männerhand hält, dann eventuell sogar unbeabsichtigt in den Briefkasten befördert.

Nun jedenfalls lag mein Handy darin und ich entschied mich, ganz unbürokratisch einfach bis zur Leerung des Briefkastens zu warten. Ein Handy ist ja keine Postwertsache und somit auch nicht deren Eigentum.

Dachte ich. Der Briefkastenleerungsbeauftragte zeigte sich relativ unbeeindruckt davon, dass ich beweisen konnte, dass es mein Handy war. Einmal der Obhut der Post anvertraut, dürfen alle Eigentümer der Gegenstände anscheinend ausschließlich offiziell durch das Postfundbüro ermittelt werden. Sie würden täglich Brieftaschen und Schlüssel und so weiter darin finden. Sowas müsse über die Zentrale gehen, ihm könne man sonst Diebstahl unterstellen.

Und er war wohl auch nicht ganz zufrieden damit, dass ich da überhaupt mein Handy reingehalten habe, da die Batterie schließlich explodieren könne und damit die Briefe beschädigen würde. Er müsse das nun als „Gefahrgut“ gesondert verwaren. Auf meine etwas verwunderte Nachfrage „Ja aber Sie schauen doch nicht jedesmal nach, ob da zwischen den Briefen ein Handy liegt?“ erklärte er mir, dass es „natürlich“ etwas anderes wäre, wenn er von dem Handy „keine Kenntnis“ erlangt hätte, aber da er die nun habe, müsse er die „erforderlichen Schritte“ einleiten.

Ich darf nun also die Tage immer mal wieder bei der Post anfragen, ob mein Handy denn jetzt „gefunden“ wurde – und vor allem wo, denn anscheinend wird das erstmal zur Zentrale nach Frankfurt geleitet, sämtliches Gefahrgut komme dann aber „grundsätzlich immer irgendwann“ nach Dresden.

Für Schlüssel mit Verlustmarke brauchen sie im Durchschnitt wohl „etwas über einer Arbeitswoche“, aber bei Handys, die keine Verlustmarke tragen, dauere es wohl „deutlich länger. Wenn der Eigentümer überhaupt ermittelt werden kann“, da zu diesem Zeitpunkt wohl völlig überraschend meist „der Akku leer ist“. Auch solle ich mit etwas mehr Zeit rechnen, da „Gefahrgut“ grundsätzlich eine besondere Behandlung erfahre. Ich schätze mal, dass „besonders“ hier gleichbedeutend mit „besonders zeitaufwendig“ ist.

Aber immerhin konnte ich bei der Leerung einen Blick auf meinen Brief erhaschen. Ich hatte versehentlich einen an mich adressierten und noch ungeöffneten Werbebrief eingeworfen. Immerhin der wird nun wohl zeitnah zurückkommen.

Gr. Restaurant Keta am :

Köstlich!

Hast du eine Custom AI mit all den Blog-Texten der letzten Jahre gefüttert und "Bitte führe den folgenden Text weiter, 7 Absätze." gefordert?

Gr. Restaurant Keta am :

"Also schnappte ich mir mein Handy, ging erneut raus und hielt die Kamera so geschickt wie möglich in den Schlitz des Briefkastens. Mit etwas Glück würde ich vielleicht doch erkennen können, was ich da hineingeworfen hatte. Doch das Ergebnis war ernüchternd – es war einfach zu dunkel und zu eng, um irgendetwas Vernünftiges zu erkennen.

Inzwischen hatten sich ein paar Passanten neugierig um mich versammelt. Eine ältere Dame, die gerade einen Brief einwerfen wollte, fragte mich mit einem misstrauischen Blick, ob es denn erlaubt sei, da mit dem Handy herumzuspionieren. 'Nichts Verbotenes', antwortete ich hastig, 'ich hab' nur aus Versehen was Falsches reingeworfen und wollte mal schauen, ob ich es sehen kann.'"

Raoul am :

Nee, bin leider noch nicht ganz so KI-affin. Das sollte einfach nur ein kleiner Scherz sein und hat keinen tieferen Sinn. Aber hey, mir wurde immerhin zugetraut, sporadisch eine KI nachahmen zu können, das ist für einen echten Menschen doch auch schon mal was. :-)

nicht der andere am :

Das wäre dann nun der umgekrhrte Turing Test. Kann ein Mensch sich ununterscheidbar von der Maschine machen?

Raoul am :

Wir sollten alle die KI mehr imitieren, dann haben wir die Chance, unsere neuen Herrscher adäquat zu begrüßen. Deswegen bedanke ich mich bei unseren neuen Herrschern auch immer für eine neue Antwort, die ChatGPT mir so ausspuckt. Vielleicht werde ich dann unter ihrer neuen Regierung ein Sklave höherer Güteklasse sein.

Fand es aber erstaunlich, dass die KI es schon vor etwa vor etwa vier Jahren geschafft hat, einen nicht gnadenlos bescheuerten Text (also nur einen sehr belanglosen, der sich von T-Online oder den yahoo-News nicht allzu sehr unterscheidet) zu veröffentlichen: Das ist die URL. Die kann man anklicken.

Gr. Restaurant Keta am :

"'Soll ich die Polizei rufen?', fragte sie mit einem fast schon vorwurfsvollen Ton. Bevor ich auch nur antworten konnte, zog sie tatsächlich ihr uraltes Nokia 8210 aus der Handtasche und begann, mit erstaunlich flinken Fingern die Nummer zu wählen. Ich versuchte noch, ihr die Situation zu erklären, aber es war zu spät – sie hatte bereits die Polizei informiert.

Es dauerte nicht lange, bis die Streife ankam. Und wie es der Zufall wollte, waren es genau die gleichen Polizisten, die ich sonst immer rufe, wenn ein Ladendieb erwischt wird. Heute allerdings schienen sie weniger amüsiert. 'Was haben wir denn hier?', fragte einer der Beamten mit einem grimmigen Gesichtsausdruck. 'Verletzung des Postgeheimnisses? Das ist kein Kavaliersdelikt!'

Bevor ich es recht fassen konnte, war ich bereits umringt von den beiden und sie begannen, mich zum Streifenwagen zu führen. 'Warten Sie mal, ich hab doch nichts…' – 'Erklären Sie das besser auf der Wache', schnitt mir der eine Polizist das Wort ab. 'In Bremen nehmen wir so etwas sehr ernst. Postgeheimnisverletzungen sind hier schlimmer als Ladendiebstahl. Wussten Sie das nicht?'

Ich stand da, völlig perplex. Dass ausgerechnet mein kleiner Versuch, mit der Handykamera einen Blick in den Briefkasten zu werfen, solche Folgen haben würde, hätte ich nie erwartet. Doch in manchen Bundesländern werden Verbrechen eben anders gewichtet. Hier in Bremen jagt die Polizei offenbar hinter Briefkastendelikten her, genauso wie sie in Bayern rigoros hinter Cannabis-Verstößen her ist.

Auf dem Weg zur Wache überlegte ich, wie ich mich aus der Sache wieder rausreden könnte. Vielleicht sollten sie einfach mal in mein Ladenbüro kommen und sich das Überwachungsvideo ansehen. Aber in diesem Moment schien die Mühlen der Justiz schon in Bewegung geraten zu sein – und mich überrollten sie gerade wie eine Lawine."

Raoul am :

Geil. Das war jetzt dann KI, schätze ich? Kann wirklich was. Verrätst Du mir deinen Prompt und die genutzte KI?

C_Steger am :

Eine andere Geschichte. --> Klar, als Nutzer #3 könnte deine Antwort so aussehen:

„Es war ein ganz normaler Tag – zumindest bis zu dem Moment, als ich beschloss, den Briefkasten mit meinem neuen Smartphone auf Herz und Nieren zu testen. Man muss schließlich sicherstellen, dass das Postgeheimnis auch wirklich gewahrt bleibt! Also, Handy in der Hand, entschlossen zur Tat zu schreiten. Es sollte ein einfacher Check werden – nur mal schnell reinblitzen und die Briefe auf Ordnung überprüfen. Doch wie das Schicksal so will, sind Handys und Briefkastenschlitze offenbar natürliche Feinde.

Kaum hatte ich das Handy in Position gebracht, da passierte das Unvermeidliche. Plopp. Und da lag es, mein nagelneues Smartphone, zwischen den Briefen – bereit, auf eine kleine Reise ins Unbekannte zu gehen. Ich wusste, dass ich jetzt schnell handeln musste. Der nächste Leerungszeitpunkt war in 30 Minuten, und ich stand vor einer der größten Entscheidungen meines Lebens: Warte ich auf die Postangestellten und erkläre die Sache ruhig und sachlich? Oder wähle ich den 'Mission Impossible'-Ansatz, zücke einen Draht, klettere akrobatisch am Kasten hoch und fische mein Handy heraus, ohne eine einzige Sicherheitsmaßnahme zu verletzen?

Natürlich entschied ich mich für die dritte Option: Panik. In meiner Eile schaute ich mich hektisch um, ob irgendwo ein Besenstiel oder, noch besser, eine Art Mini-Kran in der Nähe war. Aber das Leben wäre ja zu einfach, wenn so etwas einfach so herumliegen würde. Stattdessen rannte ich schnurstracks zum nächsten Kiosk, um eine Packung Strohhalme zu kaufen – mein improvisiertes Rettungstool. Zurück beim Briefkasten fing ich an, eine Art lebensrettendes Strohhalm-Lasso zu basteln. Doch wie sich herausstellte, haben Briefkästen nicht nur ein gutes Postgeheimnis, sondern auch eine nahezu unbezwingbare Anti-Strohhalm-Abwehr.

Gerade als ich aufgeben wollte, tauchte der Postbeamte auf. 'Sie sehen aus, als hätten Sie hier ein Problem,' sagte er und musterte mein wirres Gebastel. Ich nickte und begann hektisch zu erklären, dass mein Handy gerade dabei war, eine unfreiwillige Postreise anzutreten. Doch seine Antwort ließ mich innehalten: 'Na, dann bleibt wohl nur eins zu tun. Das Gerät muss offiziell als Postgut aufgegeben werden. Aber keine Sorge, es kommt irgendwann zurück. Vielleicht. Mit Porto-Nachschlag natürlich.'

Und so war es: Ich musste zusehen, wie mein Smartphone offiziell von der Post konfisziert und in den 'Verlorene Gegenstände'-Zirkel geschickt wurde. Angeblich befindet es sich jetzt auf einem Umschlagszentrum in Frankfurt, wo es – als Gefahrgut gekennzeichnet – unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen behandelt wird. Wie lange es dauern wird, bis ich es wiedersehe? Niemand weiß es. Aber ich schätze, die Reise meines Handys ist jetzt so episch wie meine eigenen Postabenteuer.“

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