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Testkauf mit Doppelfehler

Das Abo der Qualitätstestkäufe läuft und einmal im Monat kommt jemand zu uns in den Markt und führt diesen Testkauf durch. Wenn und durch wen dies geschieht, weiß auch ich nicht. Bei kommt nur ein paar Tage später eine umfangreiche Auswertung per E-Mail an.

Diese Ergebnisse sind zwar nur für mich zur Kenntnisnahme und haben keine weiteren Konsequenzen. Glaube ich jedenfalls. Andererseits werden die Ergebnisse auch an die EDEKA übermittelt, denn sonst hätten wir nicht 2017 diesen Pokal bekommen. Unter der Prämisse bin ich mir mit der Aussage "keine Konsequenzen" gar nicht mehr so hundertprozentig sicher. Bei mehrfachen katastrophalen Ergebnissen kann ich mir vorstellen, dass die eine oder andere unangenehme Frage gestellt werden könnte. Wobei man als Einzelhändler in so einem Fall wohl schon ganz andere Probleme hätte …

Das Ergebnis des letzten Testkaufs hat mich aber schon gewurmt. Wir wurden in zwei Punkten abgewertet, die nicht korrekt oder zumindest erklärbar waren:

1. Am Display mit dem Nürnberger Glühwein klebten sehr wohl Preisschilder. Ich hatte sogar extra nachgesehen und die Daten der Etiketten lagen schon einige Wochen in der Vergangenheit. Das hat also nicht in der Zwischenzeit erledigt und mit hundertprozentiger Sicherheit waren da Preise am Glühwein. Da hatte sich der Testkäufer wohl vom Nürnberger Glühwein schon durch die Flasche vernebeln lassen. ;-)



2. Nimm 2 und den Tee akzeptiere ich als Warenlücken. Kann passieren. Aber Pfanni Knödel und Pfanni Püree? ERNSTHAFT??? Edeka und Pfanni streiten sich seit Monaten um die Preise und die Artikel sind vollständig ausgelistet. Zumindest wurde nicht auch noch die Abwesenheit von Kellogg's Cornflakes, Sheba, Schwartau Dessertsauce, Twix-Schokoriegeln, Pepsi Cola, Lipton Eistee, Pringles und Melitta Filtertüten moniert. :-P


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Kommentare

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Supporthotline am :

Warenlücke ist Warenlücke. Korrekte Bewertung.

Kinski am :

Es geht aber darum, auf Mängel zu hinweisen, die der Inhaber zu verantworten hat, damit er sie zukünftig abstellen kann. Eine Warenlücke, die wegen Streitigkeiten zwischen der Edeka und dem Hersteller entstanden ist, gehört nicht dazu. Ebenso absurd wäre es, bei einem Stromausfall: "Licht war aus, Kassen haben nicht funktioniert" in die Bewertung zu schreiben.

John Doe am :

Kann man als Argument bei einem EDAKA-interenen Test gelten lassen, ein ketten- oder gar branchenübergreifender externer Testkäufer kann/muss das nicht wissen.

Raoul am :

Das ist allerdings echt ein guter Punkt. Der wusste von den Zwistigkeiten vermutlich schlicht nichts.

Nur was war mit dem Glühwein los?

eigentlichegal am :

Ob man das als Tester wissen muss ist eine Frage der Berufseinstellung und/oder der betriebsinternen Information.
Der Job besteht halt nicht nur aus Testen selber, darüber hinaus sollte man auch das machen was man "seine Hausaufgaben" nennt.
Ob man das wissen kann?
Als Tester selber nicht unbedingt, aber als denkende, atmende, selber einkaufende und ab und zu mal Nachrichten lesende Person schon.
Ich bin kein Tester und wüsste auch ohne Shopblog von den Auslistungsproblemen bei Edeka.

Heike am :

Testkäufer sollen bewusst die Rolle des Durchschnittskunden bedienen, der weder Stammkunde im Geschäft ist noch sich ernsthaft mit Brancheninterna auseinandersetzt.

Dinge wie "betriebsinterne Informationen", "Berufseinstellung" & Co kannst du dir auch sparen, da wir von (häufig "nebenher" tätigen, über Agenturen dazwischen beauftragten) Einzelgewerbetreibenden (oder auch am Fiskus vorbei tätigen Leuten) reden. Es soll gerade kein Branchenkenner sein und die Kosten für echte Beschäftigungsverhältnisse will man natürlich sowieso einsparen.

Supporthotline am :

Es geht darum, mit Hilfe eines durchschnittlichen Testkäufers einen neutralen Lagebericht zu erstellen. Eine Warenlücke ist und bleibt eine Warenlücke. Weisst du, mit welchem Produzenten Denns Biomarkt gerade Stress hat? Nein? Siehste. Bei deiner Sichtweise wäre jede Kritik sinnfrei, denn für jedes Problem gibt es einen Grund.

Es wird alles erfasst und später ausgewertet. Ein Testkäufer kann das vor Ort nicht bewerkstelligen.

Wo ist das Problem? Die Verantwortlichen wissen ja, wesshalb diese Lücke vorhanden ist.

Und auch eine Erwähnung des Stromausfalls wäre absolut legitim im Sinne einer neutralen Berichterstattung. Gibt es öfter Stromausfälle? Liegt es an der eigenen Technik? Haben die Mitarbeiter den Stromausfall nicht gemeldet oder gar bewusst verheimlicht? Ausserdem wird die Problematik eines Stromausfalles ins Bewusstsein geholt. Hab ich die passende Versicherung abgeschlossen? Lohnt sich ein Notstromaggregat? Für den ganzen Laden? Für bestimmte Ware? Für die Kassensysteme, damit man noch fix ordentlich abrechnen kann? Für Fahrstühle? Notfallbeleuchtung? Alarmanlage? Brandschutzanlage (falls Elektropumpen im Einsatz sind)? etc.

Die Hauptausrede, wesshalb ein Supermarkt während eines längeren Stromausfalles nichts verkaufen "darf", obwohl gerade Lebensmittel auftauen, war hier vor Ort beide Male, als dies passierte: "Unsere Kassen funktionieren nicht."

Wäre alles "so logisch und klar", wie du es versuchst darzustellen, bräuchte man solche Testkäufe nicht.

Interessant wäre zu wissen, ob Edeka selber heimlich Testkäufer losschickt.

Kinski am :

Wenn der Testkäufer, wie geschildert, Kontakt zur Edeka hat und am Ende eine Benotung erfolgt, dann sollten solche Umstände bekannt sein oder zumindest aus der Benotung herausgenommen werden.

Leider hast du meinen Beitrag - zumindest teilweise - nicht verstanden. Es ging nicht darum, alle Fehler irgendwie rechtfertigen zu können, sondern Fehler zu nennen, die im Einflussbereich des Inhabers liegen und somit abgestellt werden können.

Wenn in einem Lebensmittelladen die Lichter ausgehen, bedarf es mit Sicherheit keines externen Anreizes, die Fehlerquelle zu verorten - schließlich stehen große Mengen kühlpflichtiger Ware auf dem Spiel. Wer einen solchen Schaden leichtfertig riskiert, schenkt auch einer negativen Bewertung nicht die notwendige Achtung.

Ausbleibende Kühlung hat nun erst mal nichts mit den Kassensystem zu tun. Wenn die Kassen aus sind, kann eben nichts verkauft werden und wenn die Kosten z. B. für eine USV höher sind als die Verdienstausfälle während eines Stromausfalls, wird eben mal 20 Minuten lang nichts verkauft. Das hat nichts mit Ausreden zu tun.

Solche Testkäufe sind mit Sicherheit eine tolle Rückmeldung, wenn es darum geht, sich einschleichende Nachlässigkeiten aufzudecken und Betriebsblindheit entgegenzuwirken, aber so komplex wie du es darstellst, ist die Thematik ganz sicher nicht.

Gudo am :

"Wenn der Testkäufer, wie geschildert, Kontakt zur Edeka hat und am Ende eine Benotung erfolgt, dann sollten solche Umstände bekannt sein oder zumindest aus der Benotung herausgenommen werden."

Der Testkäufer steht bewusst in keiner Beziehung zur Edeka, sondern ist im Auftrag einer der entsprechenden Agenturen unterwegs. Es ist ja gerade Sinn der Sache, keine betriebsblinde Insidereinschätzung, sondern die Sicht des Normalkunden auf den virtuellen Tisch zu bekommen.

"Es ging nicht darum, alle Fehler irgendwie rechtfertigen zu können, sondern Fehler zu nennen, die im Einflussbereich des Inhabers liegen und somit abgestellt werden können."

Nein. Es sind bestimmte (If-Else-) Fragestellungen vorgegeben, auf die (im vorgegebenen Rahmen) aus normaler Kundensicht eingegangen werden muss. Welche Schlussfolgerungen und Folgemaßnahmen Agentur/Kette/Händler aus den Ergebnissen ziehen, ist nicht Sache des Testkunden.

Nur ein Testkauf pro Projekt/Objekt und Monat ist natürlich nahezu wertlos.

John Doe am :

"Nur ein Testkauf pro Projekt/Objekt und Monat ist natürlich nahezu wertlos. "

Jain: Er deckt permanente Herausforderungen auf.
Der Preis der Dienstleistung steigt halt proportional (wenn auch nicht 1:1) mit der Anzahl der Testkäufe pro Zeiteinheit und auch ein wöchentlicher Testkauf zeigte nur den Schnappschuss zu genau diesem Zeitpunkt. Insofern muss man da schon eine Kosten-/Nutzenrechnung machen, ob sich eine höhere Frequenz überhaupt lohnen kann.

Heike am :

"Der Preis der Dienstleistung steigt halt proportional (wenn auch nicht 1:1) mit der Anzahl der Testkäufe pro Zeiteinheit und auch ein wöchentlicher Testkauf zeigte nur den Schnappschuss zu genau diesem Zeitpunkt. Insofern muss man da schon eine Kosten-/Nutzenrechnung machen, ob sich eine höhere Frequenz überhaupt lohnen kann."

Die Honorarkosten für den Mystery Customer sind die geringsten am ganzen Prozess. Durch die fachlich/persönlich/technisch sehr niedrigen Zugangshürden sind in aller Regel auch genügend Interessenten vertreten, die sich im Zweifel gegenseitig herunterbieten und ihre faktische Rechtlosigkeit in Kauf nehmen.

Hendrick am :

Ist es nicht möglich, dem Vertragspartner des Abo ein solches Qualitätsfeedback zukommen zu lassen?

Klodeckel am :

Scheint so, als sollten sich die Qualitätstester auch mal einer Qualitätskontrolle unterziehen lassen. Solche Fehler sind schon peinlich.

Lupi am :

Doppelfehler im ersten Absatz

Ulf am :

Das sind Menschen wie Du und Ich, die sich mit Gewerbeschein etwas dazu verdienen. Meistens muß Ware in einem gewissen Wert gekauft werden und vor Besuch sich ein Fragebogen gemerkt werden und schnellstmöglich nach dem Besuch werden dann Kassenbon hochgeladen und der Fragebogen beantwortet. Über eventuelle Warenlücken aufgrund von Preisverhandlungen werden die Testkäufer nicht informiert, zumindest hier in Berlin bei der für Edeka-Tests zuständigen Agentur.

Felix am :

Vielleicht war das Preisschild am Display recht klein oder nur an einer Außenseite angebracht?

Letztlich kann man das Feedback in subjektive Aussage "Preis nicht einfach zu erkennen" umformulieren.

Heinz am :

Wozu beauftragt man Mystery Shopping, wenn neutrale Beobachtungen aus Kundensicht (der sich mit irgendwelchen Verhandlungen, Auslistungen usw. natürlich nicht auskennt) nicht erwünscht sind? Dann doch lieber gleich mit dem eigenen Tunnelblick "testen" ...

Zum Glühweindisplay: Für mich sollte das dem Händler sagen, dass die Auspreisung nicht gut sichtbar/kundenfreundlich positioniert/zu klein/... angebracht war. Auch hier sollte nicht zählen, ob die Beschilderung aus Sicht des Händlers formell durchgeht, sondern wie "Normalo" die Situation einschätzt. Und der sucht schließlich nicht ewig, sondern lässt den Artikel in solchen Fällen (vor Ort, zwischendurch oder auch an der Kasse) stehen.

Nobody am :

Was heißt denn Doppelfehler? Ist der Kunde verpflichtet den Preis zu suchen? Oder darf er den Preis an der für ihn typischen stelle erwarten?

Ist der Kunde verpflichtet Lücken zu verstehen? Oder darf er erwarten das Lücken mit alternativen Produkten geschlossen werden?

Mike am :

Ich habe diesen Job für 1 Tag gemacht und dann nie wieder. Man bekommt einen Ellenlangen Fragebogen, muss zum Supermarkt fahren, diesen Bogen abarbeiten (per App) und dann noch ein Foto vom Kassenbon (man musste immer für 5€ was kaufen), vom Markt und ein Selfie von sich vor dem Markt machen. Dann hat man 11€ bekommen (und davon musste man den 5€-Artikel noch bezahlen). Die Motivation dieser Leute, die das machen, kann man sich also denken. Insgesamt sehr viel Arbeit für 6€... Will gar nicht wissen, was die Läden dafür bezahlen.

Pepe am :

Also ob die Edeka sich mit diesen Auslistungen so einen Gefalken tut? Ich bestelle meiner Mutter, die nur Edeka in der Nähe hat, die ausgelisteten Produkte jetzt bei Amazon… wieder etwas weniger für den stationären Handel

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