Aktueller Spendenstand auf der Elepfandspendenbox

Früher hatte ich immer einen Aufkleber auf der Elepfandspendenbox, auf dem man die Gesamtsumme an geleisteten Spenden ablesen konnte. Mit der neuen Spendenbox war mir diese Tradition irgendwie entfallen.

Nun habe ich endlich mal wieder daran gedacht. Bislang sind insgesamt 11.595 € an Spenden zusammengekommen, von denen wir bereits schon 12.000 Euro (ja, das ist richtig) an den REA e. V. und damit unmittelbar an den David Sheldrick Wildlife Trust überwiesen haben.


Mein lieber Gregor …

Vor über zwölf Jahren entdeckte Gregor dieses Blog und kommentierte fleißig unter im Laufe der Zeit wechselnden Benutzernamen. Als "Chris P. Bacon" und vor allem "The Other One" hinterließ er hier in den folgenden Jahren eine hohe vierstellige (!) Anzahl an Kommentaren. Ja, er war sehr fleißig.

Zwischendurch schrieb er mich immer mal per E-Mail an und schickte mir Hinweise / Bilder / Links, die ich hier im Blog verwerten könnte. Es wurden mehr Mails, ich antwortete auch mal ausführlicher, später schrieb man sich auch mal private Dinge und so kam eines zum anderen. Er war es auch, der mir einst den "Ja, Schatz!"-Stempel geschenkt hatte und Jahre zuvor den Glatzenkamm, von dem ich ziemlich sicher bin, dass ich den hier mal verbloggt habe – aber ich finde ihn beim besten Willen nicht im Archiv.

Im Laufe der Zeit haben wir schließlich immer häufiger miteinander kommuniziert. Zwar immer nur aus der Ferne, da wir immerhin fünf Autostunden voneinander entfernt wohnen, aber in den letzten Jahren dafür im Grunde täglich. Wir schrieben per WhatsApp, telefonierten miteinander, teilten Privates und Lustiges und nachdem ich ihn vor einer Weile eher zufällig und nicht gewollt auf die Bilderstellung per KI gebracht hatte, war er, der früher stundenlang mit Photoshop irgendwelche Bilder gebastelt hatte, nicht mehr zu bremsen. Wir loteten die Grenzen der Bilderzeugung aus, arbeiteten an speziellen Prompts, um die Möglichkeiten (und Teilweise auch Beschränkungen) der unterschiedlichen Systeme irgendwie zu umschiffen und tauschten uns rege aus.

Irgendwann hatte Gregor sich selbst als digitales Abbild erschaffen. Ein Mann mit weißem Vollbart und Mütze, dessen eigenen (Früh-)Rentenalltag er in den unterschiedlichsten Bildern immer wieder pointiert darstellte. Er sah sich eigentlich die meiste Zeit schon als offizieller Rentner, der sich um nichts mehr zu kümmern braucht.

Letzte Woche Freitag hatte ich ihn angeschrieben und dass da zwei Tage lang keine Antwort kam, war schon zumindest verwunderlich. Aber wir sind erwachsene Leute mit einem Privatleben außer einem Typen da am anderen Ende des Internets, da macht man auch mal was anderes und kann sich nicht um Nachrichten kümmern. Aber komisch war es schon.

Gestern Vormittag schrieb ich noch eine Nachricht und erkundigte mich besorgt, ob denn alles gut bei ihm sei. Die Antwort kam ein paar Stunden später von seiner Tochter, die mir mitteilte, dass sie Gregor am Wochenende verstorben in seinem Bett aufgefunden hatten.

Wir haben uns in all den Jahren nie die Hand gegeben, aber knapp ein Viertel meines Lebens war Gregor immer irgendwie präsent – nicht im selben Zimmer, aber oft im selben Gedanken. Wir haben unsere Worte getippt statt gesprochen. Doch sie trugen über viele Jahre hinweg Freundschaft, Wärme, Vertrautheit und einen Humor, der nicht für jeden war. Jetzt schweigt eine Stimme, die mir fehlen wird. Ich habe ihn hier über das Blog kennengelernt und möchte ihm daher an dieser Stelle mit diesem Text ein Andenken wahren.

Cheers, mein Freund.


Geschälter Powerade-Aufsteller

Wir hatten gestern einen Aufsteller mit Powerade in Dosen bekommen. Powerade läuft ohnehin schon richtig gut bei uns und nachdem ein paar Heranwachsende aus unserem privaten Umfeld von den Dosen völlig begeistert waren, musste ich einfach zugreifen.

Der Kollege, der das Display gestern im Laden untergebracht hat, fand es ohne die Pappumkleidung hübscher und hat sie daher in der Papppresse entsorgt. Ist ja auch viel ästhetischer, auf die hellbraune Gitterstruktur zu gucken anstatt sich von bunten Werbebildchen und irgendwelchen Sprüchen belästigen zu lassen. :-P


Nicht bei uns geklautes Waschmittel

Ein Stammkunde nahm mich beiseite, um mit mir unter vier Augen in Ruhe reden zu können. Er berichtete, dass ihm ein Mann am Vortag geklautes Waschmittel angeboten hat, welches dieser wohl von einem Junkie bekommen haben soll, der es wiederum gestohlen hat, um seine Drogensucht zu finanzieren.

Jetzt kommt's: Das Waschmittel soll wohl von uns gewesen sein.

"Ihr habt doch überall Kameras, kannst du da nicht mal nachgucken, wer das war? Das lässt sich doch bestimmt rausfinden, wenn man das Regal mit dem Waschmittel anguckt. Ich will damit aber nichts zu tun haben. Du kannst mir ja mal Bescheid sagen, was dabei rausgekommen ist, aber egal wie das ausgeht, lass mich da aus dem Spiel. Ich traue diesen Leuten nicht!"

Das konnte ich ihm versprechen.

Unmittelbar nach dem Gespräch guckte mir die Videoaufzeichnung der letzten Tage an. Wir haben die Kameras zwar nicht, um den Inhalt der Regale beobachten zu können, aber in diesem Fall hat es ganz gut funktioniert. Aber beim besagten Waschmittel hatte sich in den vergangenen quasi gar nichts bewegt. Eine einzige Packung haben wir verkauft, aber ansonsten war das in jeder Hinsicht ein Ladenhüter.

Also entweder war das als Diebesgut angebotene Mittelchen nicht von uns oder wir reden da von einem ganz anderen Artikel. Ich vermute, dass es keinen Sinn hat, den Kunden danach weiter auszuquetschen und daher mache ich mit diesen Zeilen da nun einen Haken hinter.

Doch aufmerksam sein?

Wir sind ja auch mit anderen Lebensmittelgeschäften hier im Stadtteil in Kontakt. Entweder kennt man nur vereinzelte Mitarbeiter flüchtig (als Kunde :-) (bei uns :-D )) oder man kennt die Betreiber der Supermärkte persönlich. Das sind hier im Stadtteil zugegebenermaßen nur die Rewe-Märkte, aber mehr Auswahl gibt es neben den Discountern ja auch nicht.

Eine unserer Kundinnen hatte einen bestimmten Mann bei uns im Laden entdeckt und warnte meinen Mitarbeiter vor: "Da solltet ihr aufpassen, bei uns hat der jetzt Hausverbot. Wollte klauen."

Das ist jetzt echt gemein. Der Mann, um den es geht, ist uns hier seit Jahren namentlich bekannt und auch wenn er ganz am unteren Ende der Gesellschaft angekommen ist, so haben wir ihn hier doch zumindest immer für ehrlich gehalten. Er hat sogar schon andere Kunden angesprochen und um Geld gebeten, um sich irgendetwas kaufen zu können, für das sein Geld nicht reicht.

Ich weiß nicht, ob manche Leute differenzieren: "Da klaue ich, aber da auf gar keinen Fall", könnte es sicherlich geben, wenn man noch halbwegs die Auswahlmöglichkeiten hat und nicht vom Druck durch die aufkommenden Entzugserscheinungen getrieben einfach alles und jeden beklauen würde.

In der Vergangenheit haben wir ihn immer ruhigen Gewissens hier in den Laden gelassen, aber dieser Warnhinweis hat da jetzt irgendwie einen kleinen Keil reingetrieben. :-(

Stille Stunde

Vor einigen Wochen hatte mich eine Frau via E-Mail angeschrieben und mich auf das Thema "Stille Stunde" angesprochen. Was das ist, könnt ihr auf der verlinkten Seite selber nachlesen. Ich ignorierte die Mail, denn eigentlich konnte ich nur verlieren.

Nun hat mich die Absenderin mal persönlich hier im Markt angesprochen, da musste ich ihr natürlich eine Antwort liefern.

Laut der oben verlinkten Website sind dies die Maßnahmen, die man umsetzen soll:

Basis-Maßnahmen:

· Mindestens eine Stunde wöchentlich
· Licht, möglichst dimmen
· Keine Durchsagen oder Musik
· Keine lauten (Handy-) Gespräche
· Keine aktiven Displays

Zusatz-Maßnahmen:

· Geräusche an der Kasse reduziert
· Angestellte deutlich gekennzeichnet für Unterstützung
· Waren werden in dem Zeitraum nicht sortiert und eingeräumt
· Oder was immer Sie selbst noch bereit sind zu tun (bzw. nicht zu tun)
· Angestellte begleiten auf Wunsch den Einkauf
Ich bin nicht betroffen, daher ist es natürlich immer leicht, sowas abzubügeln – aber ich mache es trotzdem. Bleiben wir bei den Basis-Maßnahmen: Unser Licht können wir nicht dimmen, höchstens einzelne Teile das Ladens dunkel schalten. Die Musik ist nicht übertrieben laut bei uns (es Modegeschäfte, da kann man sich nicht mal mehr vernünftig unterhalten), wird aber über eine Zeitschaltuhr gesteuert. Morgens an, abends aus. Da müsste dann jemand explizit dran denken und das ganze System abschalten. Durchsagen machen wir ohnehin nicht. Laute Gespräche führt hier keine und außer an der Kasse oder am Leergutautomaten haben wir keine Displays.

Die Geräusche an der Kasse bestehen vor allem aus dem Piepen des Scanners. Da kann man die Lautstärke einstellen, aber einige Mitarbeiter haben hier ihre persönlichen Präferenzen. Das ist ohnehin immer eine Gratwanderung zwischen "nervig laut" und "muss man noch hören können". Angestellte tragen Arbeitskleidung und begleiten auch jetzt schon die Kunden, wenn es sein muss.

Die lautesten Geräusche bei uns erzeugt ohnehin die Leergutannahme. Da klappern Kunden mit Flaschen und Kisten und das Rücknahmegerät ist nun auch nicht gerade leise. Diese Lärmquelle ließe sich gar nicht verhindern, sofern man nicht alle Kunden, die Leergut abgeben möchten, nachdem sie es teilweise mühsam hergeschleppt haben, verärgern wollte.

Ich glaube, einfacher wäre es, wenn geräuschsensible Menschen sich einfach einen Gehörschutz oder Kopfhörer (evtl. sogar mit Noise-Cancelling-Funktion) mit vertrauter Lieblingsbeschallung oder auch einfach Stille aufsetzen würden. Rennt doch ohnehin heute jeder zweite "zugestöpselt" herum, da fällt man ja inzwischen nicht mehr negativ mit auf und dann kann jeder für sich entscheiden, wieviel Stille er braucht.